Aktuelles

Veranstaltungen der AG Gedenken Schweich im Frühjahr 2023

Die AG Gedenken Schweich hat ihr Programm für das Frühjahr 2023 veröffentlicht. In den kommenden Wochen finden verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema „Jüdisches Leben“ statt.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet am Donnerstag, 13. April, die Filmvorführung „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“, ein von Karin Kaper und Dirk Szuszies in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Auschwitz Komitee e.V. entstandener Dokumentarfilm. Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen und Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken. Walter Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben. Der Film ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen. Die Filmvorführung beginnt um 19.00 Uhr im broadway Trier (Paulinstr. 18); im Anschluss laden die Filmemacher zu einem Gespräch ein. Die Veranstaltung ist eine Kooperation vom Jugendforum Demokratie leben! Schweich, der jüdischen Kultusgemeinde Trier, der VHS Schweich und der AG Gedenken Schweich und wird von der Partnerschaft für Demokratie der VG Schweich finanziell unterstützt.

Unter dem Motto „Was sonst verschlossen ist, öffnen wir für Sie“ folgt am Sonntag, 23. April, eine Einladung ins jüdische Trier. Peter Szemere (Jüdische Kultusgemeinde Trier) lädt zu einer Besichtigung der Trierer Synagoge und zu einem Gang über den jüdischen Friedhof in der Weidegasse ein, um so Geschichte und Gegenwart der Juden in Trier kennenzulernen. Die Führung beginnt um 14 Uhr, Teilnahmebeitrag 7 Euro. Es sind nur noch wenige Plätze frei; eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldungen bei der VHS Schweich (06502 2332 oder schweich@kvhs.trier-saarburg.de) möglich.

Des Weiteren findet am Freitag, 19. Mai, unter dem Titel „Agua“ ein Konzert mit dem Duo Zaruk in der Schweicher Synagoge statt. Das in Madrid ansässige Duo Zaruk, bestehend aus Iris Azquinezer (Violoncello) und Rainer Seiferth (Gitarre), präsentiert in seinem neuen Programm „Agua“ Melodien und Lieder verschiedener Kulturen, Gegenden und Zeiten, die vom Wasser im engen oder weiteren Sinne handeln. Von Finnland über Bulgarien bis zur iberischen Halbinsel, von deutscher Romantik über traditionelle Gesänge des Alentejo bis zur Musik der sephardischen Juden – Zaruk’s kunstvoll verspielte Instrumental-Bearbeitungen bewegen sich mühelos und fließend zwischen Klassik, moderner Klangmalerei und Improvisation, sind ebenso grenzenlos wie das Element, das sie besingen. Konzertbeginn ist um 19 Uhr, Karten sind zum Preis von 12 Euro über ticket regional erhältlich (Abendkasse: 13 Euro). Weitere Informationen unter www.kultur-in-schweich.de.

Eine komplette Übersicht mit weiterführenden Informationen zu den Veranstaltungen findet sich unter www.juedisches-leben-vgschweich.de/aktuelles.

Kontakt bei Rückfragen: Pastoralreferentin Judith Schwickerath (0151 11 12 44 13 oder judith.schwickerath@bistum-trier.de).

Vortrag: „Jüdisches Leben in Fell“, 02.02.2023Info hier…

Stolpersteinverlegung in Fell für die Familie Samuel Meyer, 03.02.2023Info hier


Ausstellung „Jüdisches Trier“ zu Gast in der Schweicher Synagoge
– Wanderausstellung mit Begleitprogramm –

Zum 60jährigen Bestehen der Trierer Synagoge entstand im Jahr 2016 die Ausstellung “Jüdisches Trier”. Von den Anfängen der Juden in Trier zu Zeiten Kaiser Konstantins bis in die Gegenwart schlägt die Ausstellung einen großen Bogen – eine beinahe 2000-jährige, mitunter sehr wechselhafte und leidvolle Geschichte. An ausgewählten Themen wird das Zusammenleben der jüdischen Minderheit und der Mehrheitsgesellschaft aufgezeigt. Ausstellungsmacher Ralf Kotschka gelingt es außerdem, mit reich illustrierten Ausstellungstafeln und einer interaktiven Medienstation einen Einblick zu geben in das heutige Leben der jüdischen Gemeinde von Trier.

Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile:
Der erste reicht von der Antike bis zum Nationalsozialismus, der zweite behandelt den Wiederaufbau nach 1945, die Zuwanderung der jüdischen Kontingentflüchtlinge und als Schwerpunkt den heutigen Alltag der Jüdischen Gemeinde Trier. Dazu werden berühmte jüdische Persönlichkeiten aus Trier und der Region sowie jüdische Fest- und Feiertage vorgestellt. Die Ausstellung war bereits in Schulen, Bildungseinrichtungen und Kirchen der gesamten Region zu sehen und machte zuletzt in der Partnerstadt Weimar Station. Bisher haben rund 20.000 Besucher diese Wanderausstellung sehen können.

Auf Initiative der AG Gedenken Schweich wird die Ausstellung nun vom 24.01. bis zum 08.02. in der ehemaligen Synagoge in Schweich (Richtstraße 42) zu sehen sein. Sie will damit u.a. einen Beitrag zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust leisten; anlässlich des Gedenktags am 27. Januar finden in Rheinland-Pfalz mehr als 45 Veranstaltungen statt.

Die Ausstellungseröffnung mit Ausstellungskurator Ralf Kotschka findet am Dienstag, 24.01., um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge Schweich statt; Musikerinnen der jüdischen Kultusgemeinde Trier – Irina Ladyjenskaia (Klavier) und Natalia Kharkivskaja (Violine) – werden den Abend musikalisch gestalten. Die Ausstellung ist anschließend bis zum 8. Februar täglich von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Über die Ausstellung hinaus ist ein Begleitprogramm mit Schwerpunkt in der Ortsgemeinde Fell geplant. Am Donnerstag, 02.02., wird Hermann Erschens, Realschulrektor i.R., einen Vortrag zum jüdischen Leben in Fell halten. Die Spuren jüdischen Lebens in Fell reichen zurück bis ins Ende des 16. Jahrhunderts. Ein Schreiben des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Johann von Schönenberg enthält erstmals Hinweise auf Juden in Fell. Eine wechselvolle Geschichte bis ins 21. Jahrhundert folgte, welche in den 1930ern in der Ausgrenzung und Entrechtung von Juden und schließlich in den Grauen der Shoa endete. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Silvanussaal (Kirchstraße 41, Fell).

Am darauffolgenden Tag, 03.02., wird Gunter Demnig Stolpersteine für die Familie Samuel Meyer aus Fell verlegen. Demnig erinnert seit den 1990er Jahren an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Boden einlässt. Inzwischen liegen sogenannte Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas. Die Stolpersteinverlegung beginnt um 9:00 Uhr in Fell vor der Kirchstraße 56.

Die Ausstellung ist ein Projekt der AG Gedenken in Trägerschaft des Pastoralen Raums Schweich und wird über „Demokratie leben!“ der Partnerschaft für Demokratie der Verbandsgemeinde Schweich unterstützt.