Veranstaltungen 2012

Das Heilige Land in der Sicht der katholischen Kirche: Aspekte einer komplexen Entwicklung seit der Begegnung Theodor Herzls mit Papst Pius X. im Jahr 1904

Als Theodor Herzl am 25. Januar 1904 in einer Privataudienz bei Papst Pius X. um Zustimmung zur Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina warb, erklärte ihm das Kirchenoberhaupt: „Wir können die Juden nicht daran hindern, nach Jerusalem zu gehen, aber wir können dem niemals zustimmen.“ Auch spätere Bemühungen der zionistischen Seite, den Vatikan für die Idee der Gründung eines jüdischen Staates in Palästina zu gewinnen, scheiterten regelmäßig. Denn ein solches Vorhaben lief den Vorstellungen des Hl. Stuhls über die Zukunft Palästinas zuwider: Alle röm.-kath. Stellungnahmen waren durch die Solidarität mit der einheimischen christlichen Bevölkerung bestimmt sowie durch die Forderung des freien Zugangs zu den Hl. Stätten, insbesondere in Jerusalem.

Diese vatikanische Politik änderte sich erst mit dem Durchbruch zu einem neuen Verhältnis zum Judentum während des II. Vatikanischen Konzils (1962 – 1965) und der überraschenden Pilgerreise Papst Pauls VI. ins Hl. Land im Januar 1964. Es war damals die erste Auslandsreise eines Papstes seit mehr als 150 Jahren! Mit der Unterzeichnung des Grundsatzübereinkommens zwischen dem Hl. Stuhl und dem Staat Israel vom 30.12.1993 hat der Vatikan den Staat Israel endgültig anerkannt und volle diplomatische Beziehungen aufgenommen.

Prof. Dr. Reinhold Bohlen zeichnet in seinem Vortrag, unterstützt durch eine Powerpoint-Präsentation, diese komplexe und spannende Entwicklung nach, in der die Kirche die Aussage des Papstes Pius X. gegenüberTheodor Herzl völlig revidiert hat.

Referent:
Prof. Dr. Reinhold Bohlen,
Direktor des Emil-Frank-Frank-Institutes Wittlich,
Bischöflicher Beauftragter für den jüdisch- christlichen Dialog im Bistum Trier

Datum: 30.10.2012

Uhrzeit: 20:00 Uhr

Ort: ehemalige Synagoge Schweich


Luxemburg in der NS-Zeit Exkursion in die Stadt Luxemburg

Die Exkursion wird uns zu Orten in der Stadt Luxemburg führen, die auf markante Weise mit den Leiden der Menschen in Luxemburg während der Zeit des Nationalsozialismus verbunden sind. Folgende Programmpunkte sind geplant: Führung im Deportationsmuseum mit dem Museumsleiter Steve Kayser. Anschließend übernimmt Georg Mertes einen Stadtrundgang in Luxemburg, Dauer ca. dreieinhalb Stunden. Der Rundgang führt zu folgenden Orten: Cimtière de Notre Dame, Knuedler mit Rathaus, Place d‘ Armes, Großherzogliches Palais, Place Clairefontaine, Cathedrale Notre Dame mit Krypta und Gruft der Großherzoglichen Familie sowie „Gelle Fra“. Ab 15.00 Uhr besteht die Möglichkeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden oder an einer Lesung im Café Memoire teilzunehmen.

Abfahrt: Schweich, Stefan-Andres-Schulzentrum Begleitung: Georg Mertes, Förderverein Gedenkstätte KZ Hinzert e.V.
TN-Gebühr: 25 € (inclusive Busfahrt), abhängig von der Zahl der Mitreisenden kann sie sich entsprechend verringern Anmeldung: bitte bis 12. März 2012 an das Dekanatsbüro in Schweich, Telefon: 06502/93745-0 oder email: dekanat.schweich-welschbillig@bistum-trier.de

Kooperationsveranstaltung mit der KEB-Fachstelle Trier, dem Förderverein Gedenkstätte Hinzert und der Volkshochschule Schweich

Impressionen der Veranstaltung

Datum: 24.03.2012


Lesung zum Holocaustgedenktag 2012

 

 

Im Zusammenhang mit dem Holocaust-Gedenktag 2012 richtet die Projektgruppe „Jüdisches Leben in und um Schweich“ ihren Blick auf unser Nachbarland Luxemburg.
„Stark genug, um alles zu tragen?“ –Lesung aus dem Tagebuch der Yvonne Useldinger, geschrieben im KZ Ravensbrück.
Das Tagebuch der Luxemburgerin Yvonne Useldinger ist eines der wenigen geretteten Originaldokumente aus dem KZ Ravensbrück. Zwischen dem 3. Dezember 1944 und dem 27. Mai 1945 schildert die junge Frau ihre Erlebnisse, Sehnsüchte, Gefühle und Eindrücke. Die Autorin war seit ihrem 13. Lebensjahr politisch aktiv und lebte bereits vor Beginn der NS-Herrschaft im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Nach der Heirat mit Arthur Useldinger, einem führenden Kommunisten und Herausgeber der illegalen Zeitschrift „Die Wahrheit“ in Luxemburg wird Yvonne erstmals für zwei Wochen verhaftet. Sie muss jedoch aufgrund fehlender Beweise entlassen werden. Etwa ein Jahr später wird sie gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder erneut verhaftet. Zu diesem Zeitpunkt ist sie kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes. Im Polizeigefängnis in Trier kommt ihre Tochter Fernande auf die Welt. Einige Wochen später, am 30. Juni wird Yvonne nach Ravensbrück verschleppt.
Die Einführung in den Abend liegt in den Händen von Dr. Kathrin Meß.
Es lesen Melanie Noesen und Johannes Metzdorf-Schmithüsen.
Die Lesung wird musikalisch begleitet von Hany Heshmat, Gitarre.

Der Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung von der Katholischen Erwachsenenbildung – Fachstelle Trier, dem Förderverein Gedenkstätte Hinzert und der Volkshochschule Schweich.

 

 

Impressionen der Veranstaltung

Presse

Datum: 27.01.2012

Uhrzeit: 20:00 Uhr

Ort: Synagoge Schweich