Veranstaltungen 2023

Jahresbericht 2023 der AG Gedenken Schweich, hier…

Veranstaltungen der AG Gedenken Schweich:

Klezmer Abschlusskonzert am Dienstag, 31. Oktober, um 18 Uhr, Potcast hier…

9. September 2023

„Jetzt wissen wir erst, wie schön die Heimat war“
Ausstellung zu Überlebenskampf jüdischer Deportierter in Schweich

Schweich – Das Schicksal von über 500 deportierten jüdischen Kindern, Frauen und Männern aus Luxemburg und der Region Trier ist Thema der Ausstellung „Jetzt wissen wir erst, wie schön die Heimat war“, die vom 3. bis 31. Oktober in der ehemaligen Synagoge in Schweich gezeigt wird. Anhand von Briefen, Fotos und Dokumenten geben die Ausstellungstafeln von Dr. Pascale Eberhard (Wawern/Saar) Einblicke in den Überlebenskampf der ins Ghetto Litzmannstadt in Polen deportierten Juden, von denen nur 13 überlebten.

Zum 82. Mal jährt sich im Oktober der so genannte „Luxemburg-Transport“, der am 17. Oktober 1941 um 1 Uhr nachts den Hauptbahnhof in Luxemburg verließ. 513 Menschen, darunter über 100 Kinder und Jugendliche, transportierte dieser Todeszug ins von den Deutschen besetzte polnische Łódź. Viele starben im Ghetto unter den menschenunwürdigen Bedingungen; wer überlebte, wurde ab 1942 in die Vernichtungslager Kulmhof und Auschwitz gebracht und dort ermordet. An diese Menschen möchte die „AG Gedenken Schweich“ mit ihrer Ausstellung erinnern. Eröffnet wird sie mit einer Vernissage mit Kuratorin Dr. Pascale Eberhard am Dienstag, 3. Oktober, um 11 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Schweich. Der international renommierte Klezmer-Klarinettist Helmut Eisel wird die Feier musikalisch gestalten. Interessierte können die Ausstellung samstags und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr besuchen; am Sonntag, 8. Oktober und am Sonntag, 29. Oktober werden jeweils um 15 Uhr kostenlose öffentliche Führungen angeboten (Spenden sind willkommen). Interessierte Gruppen und Schulklassen können eine Führung auch außerhalb der Öffnungszeiten anfragen. Die Ausstellung ist ein Projekt der AG Gedenken Schweich in Trägerschaft des Pastoralen Raums Schweich und wird über „Demokratie leben!“, der Partnerschaft für Demokratie der Verbandsgemeinde Schweich, unterstützt. Weitere Informationen gibt es unter www.juedisches-leben-vgschweich.de.

Zudem veranstaltet die AG Gedenken einen musikalischen Mitmach-Workshop unter dem Motto „Meet Klezmer!“ mit Helmut Eisel am Donnerstag, 28. September um 19 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Schweich. Er soll die Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen fördern und Brücken bauen – gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Eingeladen sind alle Interessierten, egal welchen Alters, ob Einzelpersonen oder Gruppen. Insbesondere eingeladen sind auch Schulklassen und Jugendgruppen. (Anmeldeschluss ist der 17. September). Die Ergebnisse des Workshops werden mit Eisel und dem Pianisten Sebastian Voltz in einem Abschlusskonzert am Dienstag, 31. Oktober, um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge Schweich aufgeführt.

Kontakt für Ausstellung und Musik-Workshop: Judith Schwickerath, Tel.: 0151-11124413, E-Mail: judith.schwickerath@bistum-trier.de oder Pastoraler Raum Schweich, Tel.: 06502-9371600, schweich@bistum-trier.de.

Ausstellungsplakat

Begleitprogramm:

Nähere Informationen, hier…


Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete am Donnerstag, 13. April 2023, die Filmvorführung „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“, ein von Karin Kaper und Dirk Szuszies in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Auschwitz Komitee e.V. entstandener Dokumentarfilm. Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen und Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken. Walter Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben. Der Film ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen. Die Filmvorführung beginnt um 19.00 Uhr im broadway Trier (Paulinstr. 18); im Anschluss laden die Filmemacher zu einem Gespräch ein. Die Veranstaltung ist eine Kooperation vom Jugendforum Demokratie leben! Schweich, der jüdischen Kultusgemeinde Trier, der VHS Schweich und der AG Gedenken Schweich und wird von der Partnerschaft für Demokratie der VG Schweich finanziell unterstützt.

Unter dem Motto „Was sonst verschlossen ist, öffnen wir für Sie“ folgt am Sonntag, 23. April, eine Einladung ins jüdische Trier. Peter Szemere (Jüdische Kultusgemeinde Trier) lädt zu einer Besichtigung der Trierer Synagoge und zu einem Gang über den jüdischen Friedhof in der Weidegasse ein, um so Geschichte und Gegenwart der Juden in Trier kennenzulernen. Die Führung beginnt um 14 Uhr, Teilnahmebeitrag 7 Euro. Es sind nur noch wenige Plätze frei; eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldungen bei der VHS Schweich (06502 2332 oder schweich@kvhs.trier-saarburg.de) möglich.

Des Weiteren findet am Freitag, 19. Mai, unter dem Titel „Agua“ ein Konzert mit dem Duo Zaruk in der Schweicher Synagoge statt. Das in Madrid ansässige Duo Zaruk, bestehend aus Iris Azquinezer (Violoncello) und Rainer Seiferth (Gitarre), präsentiert in seinem neuen Programm „Agua“ Melodien und Lieder verschiedener Kulturen, Gegenden und Zeiten, die vom Wasser im engen oder weiteren Sinne handeln. Von Finnland über Bulgarien bis zur iberischen Halbinsel, von deutscher Romantik über traditionelle Gesänge des Alentejo bis zur Musik der sephardischen Juden – Zaruk’s kunstvoll verspielte Instrumental-Bearbeitungen bewegen sich mühelos und fließend zwischen Klassik, moderner Klangmalerei und Improvisation, sind ebenso grenzenlos wie das Element, das sie besingen. Konzertbeginn ist um 19 Uhr, Karten sind zum Preis von 12 Euro über ticket regional erhältlich (Abendkasse: 13 Euro). Weitere Informationen unter www.kultur-in-schweich.de.

Eine komplette Übersicht mit weiterführenden Informationen zu den Veranstaltungen findet sich unter www.juedisches-leben-vgschweich.de/aktuelles.

Kontakt bei Rückfragen: Pastoralreferentin Judith Schwickerath (0151 11 12 44 13 oder judith.schwickerath@bistum-trier.de).

Vortrag: „Jüdisches Leben in Fell“, 02.02.2023Info hier…

Stolpersteinverlegung in Fell für die Familie Samuel Meyer, 03.02.2023Info hier


Ausstellung „Jüdisches Trier“ zu Gast in der Schweicher Synagoge
– Wanderausstellung mit Begleitprogramm –

Zum 60jährigen Bestehen der Trierer Synagoge entstand im Jahr 2016 die Ausstellung “Jüdisches Trier”. Von den Anfängen der Juden in Trier zu Zeiten Kaiser Konstantins bis in die Gegenwart schlägt die Ausstellung einen großen Bogen – eine beinahe 2000-jährige, mitunter sehr wechselhafte und leidvolle Geschichte. An ausgewählten Themen wird das Zusammenleben der jüdischen Minderheit und der Mehrheitsgesellschaft aufgezeigt. Ausstellungsmacher Ralf Kotschka gelingt es außerdem, mit reich illustrierten Ausstellungstafeln und einer interaktiven Medienstation einen Einblick zu geben in das heutige Leben der jüdischen Gemeinde von Trier.

Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile:
Der erste reicht von der Antike bis zum Nationalsozialismus, der zweite behandelt den Wiederaufbau nach 1945, die Zuwanderung der jüdischen Kontingentflüchtlinge und als Schwerpunkt den heutigen Alltag der Jüdischen Gemeinde Trier. Dazu werden berühmte jüdische Persönlichkeiten aus Trier und der Region sowie jüdische Fest- und Feiertage vorgestellt. Die Ausstellung war bereits in Schulen, Bildungseinrichtungen und Kirchen der gesamten Region zu sehen und machte zuletzt in der Partnerstadt Weimar Station. Bisher haben rund 20.000 Besucher diese Wanderausstellung sehen können.

Auf Initiative der AG Gedenken Schweich wird die Ausstellung nun vom 24.01. bis zum 08.02. in der ehemaligen Synagoge in Schweich (Richtstraße 42) zu sehen sein. Sie will damit u.a. einen Beitrag zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust leisten; anlässlich des Gedenktags am 27. Januar finden in Rheinland-Pfalz mehr als 45 Veranstaltungen statt.

Die Ausstellungseröffnung mit Ausstellungskurator Ralf Kotschka findet am Dienstag, 24.01., um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge Schweich statt; Musikerinnen der jüdischen Kultusgemeinde Trier – Irina Ladyjenskaia (Klavier) und Natalia Kharkivskaja (Violine) – werden den Abend musikalisch gestalten. Die Ausstellung ist anschließend bis zum 8. Februar täglich von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Über die Ausstellung hinaus ist ein Begleitprogramm mit Schwerpunkt in der Ortsgemeinde Fell geplant. Am Donnerstag, 02.02., wird Hermann Erschens, Realschulrektor i.R., einen Vortrag zum jüdischen Leben in Fell halten. Die Spuren jüdischen Lebens in Fell reichen zurück bis ins Ende des 16. Jahrhunderts. Ein Schreiben des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Johann von Schönenberg enthält erstmals Hinweise auf Juden in Fell. Eine wechselvolle Geschichte bis ins 21. Jahrhundert folgte, welche in den 1930ern in der Ausgrenzung und Entrechtung von Juden und schließlich in den Grauen der Shoa endete. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Silvanussaal (Kirchstraße 41, Fell).

Am darauffolgenden Tag, 03.02., wird Gunter Demnig Stolpersteine für die Familie Samuel Meyer aus Fell verlegen. Demnig erinnert seit den 1990er Jahren an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Boden einlässt. Inzwischen liegen sogenannte Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas. Die Stolpersteinverlegung beginnt um 9:00 Uhr in Fell vor der Kirchstraße 56.

Die Ausstellung ist ein Projekt der AG Gedenken in Trägerschaft des Pastoralen Raums Schweich und wird über „Demokratie leben!“ der Partnerschaft für Demokratie der Verbandsgemeinde Schweich unterstützt.