Deportationen

Möglicherweise sollte der Schweicher jüdische Lehrer Eduard Paim schon 1938 abgeschoben werden, wie dies bei Juden polnischer Staatsangehörigkeit (bzw. mit gesetzlich aberkannter deutscher Staatsangehörigkeit) geschah. Zumindest ist ein Antwortschreiben des Kreisleiters von Günzburg an den Regierungspräsidenten von Trier erhalten, datiert auf den 20.05.1937, wonach er zwar der dortigen politischen Leitung nicht bekannt ist. Sein Vater lebe aber in Ichenhausen und sei polnischer Staatsangehöriger.

Gemäß Zeitzeugenberichten ertrank Lehrer Paim bei einem späteren Fluchtversuch in der Sauer.

Die planmäßigen Deportationen in unserer Region begannen mit dem Transport vom 16./17. Oktober von Luxemburg über Trier in das Ghetto Litzmannstadt. Die einzelnen bekannten Deportationsorte sind bei den ermordeten Juden aus Schweich und Umgebung angeführt. Einige zogen den Freitod vor, es gab insgesamt kaum Überlebende.